scheckDIVE.de - Nachrichten

Archiv 2009 | Archiv 2008 | Archiv 2007 | Archiv 2006

Greenpeace versenkt Steinblöcke in der Nordsee

Mit mehreren Schiffen war Greenpeace im August 2008 in der Nordsee vor der Küste der Insel Sylt unterwegs und versenkt Blöcke aus Naturstein. Ziel ist es, dass Naturschutzgebiet "Sylter Außenriff" wirksam zu schützen.

Karte des Sylter Außenriff

Das "Sylter Außenriff"

Das "Sylter Außenriff" ist eines der seltenen Steinriffe in der Nordsee. Am 25.05.2004 wurde es als Schutzgebiet ausgewiesen. Das Schutzgebiet liegt in der Deutschen Bucht westlich der Insel Sylt und nördlich der Insel Helgoland.

Auf einer Größe von mehr als 500.000 ha (ca. 5.300 km²) soll das Gebiet insbesondere aufgrund seiner Bedeutung als Lebensraum für Schweinswale und Rast-, Nahrungs- und Überwinterungsgebiet für Seevögel besonderen Schutz genießen. Im "Sylter Außenriff" leben mehr als ein Viertel aller Schweinswale in Nord- und Ostsee.

Trotz Ausweis als Schutzgebiet wurden keine Maßnahmen ergriffen, das Riff tatsächlich zu schützen.

Die Bedrohung

Trotzdem das Riff ein ausgewiesenes "Natura 2000-Schutzgebiet" ist, wird es durch wirtschafliche Nutzung bedroht.

Mit großen Saugbaggern werden Sand und Kies abgebaut. Die Schleppbagger dringen 2 m tief in den Boden ein. Dabei wird der Boden zerstört und mit Feinsand und Schluff bedeckt. Vielen Bewohnern des Gebietes wird daurch die Nahrungsgrundlage entzogen.

Scholle

Auch die Fischerei mit Grundschleppnetzen wird weiterhin betrieben. Bei dieser Grundschleppnetz-Fischerei werden tonnenschwere Schleppnetze mit Stahlketten über den Meeresboden gezogen. Der Boden wird dabei für lange Zeit zerstört und Lebewesen, die den Meeresboden bewohnen, werden untergepflügt und ersticken oder von den Ketten erschlagen.

Gefischt werden sollen Schollen, Seezungen und Steinbutt. Sie machen allerdings nur 20 % des Fangs in den Schleppnetzen aus. Der größte Teil wird als Beifang weggeworfen.

Die Schutzaktion von Greenpeace

1.000 Blöcke aus Naturstein von mindestens 1 m³ versenkt Greenpeace im Schutzgebiet. Der Naturstein ist das gleiche Material aus dem das Steinriff besteht. Durch diese Blöcke wird das natürliche Steinriff vergrößert. Die Fischerei soll im Schutzgebiet unmöglich gemacht werden. Die Steinblöcke führen dazu, dass Schleppnetze in diesem Gebiet nicht mehr ausgeworfen werden können.

Mitmachen

Die Aktion hat Greenpeace nach eigenen Angaben 500.000 € kosten.

zur Kampagnen-Homepage von Greenpeace ...>

>> weiter

Zurück