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 Reisebericht  
Staatsflagge Mikronesien

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Mikronesien - ein Reisebericht von der Insel Yap (1)

Autor: Alexander May

Südseekino im Pazifik. Land der Mysterien, Legenden und des Steingeldes. Ein Fenster in die Vergangenheit eines großen Seefahrervolkes. Und - den meisten unbekannt. Denn die Frage von Freunden: „Wohin reist Ihr dieses Jahr?“ löste ungläubiges Staunen aus, als es hieß: „Nach Yap, Mikronesien“.

Auf der Weltkarte ist der Schriftzug Mikronesien nicht zu übersehen. Über zweitausend weit verstreute Inseln tummeln sich dort um den Äquator, im Westpazifik zwischen den Philippinen und Hawai. Ein Fläche so groß wie die Vereinigten Staaten. Jedoch die paradiesischen Eilande und Atolle sind so winzig, dass ihre zusammen genommene Landmasse nicht einmal die Bürger Luxemburgs aufschauen lässt. Wie malt man das in eine Weltkarte?

Yap, eine kleine Inselgruppe im mikronesischen Westen, ist einer der faszinierensten und ursprünglichsten Orte in diesem endlosen Wasserreich. Hier existieren lebendige alte Traditionen neben den modernen Einflüssen der heutigen Welt, eingerahmt von einer tropisch grünen Hügellandschaft und einer wenig berührten, farbenprächtigen Unterwasserwelt.

Dichte Mangrovensümpfe bilden die Küsten und verlieren sich in einer dschungelartigen Vegetation an Land, die in sanfte Grasanhöhen übergeht. Kilometer jungfräulicher Riffe, dramatische Steilwände und geheimnisvolle Höhlensysteme lassen das Taucherherz schneller schlagen. Das Who is Who der Riffbewohner trifft sich hier zum Farbenrausch. Versteckte Sandstrände im Süden wie Westen warten auf Meerliebhaber und laden ein, in der Sonne besinnlich die Seele im Wohlklang der Wellen schaukeln zu lassen. Schnell ist die Uhr gestellt – auf Inselzeit.

Geographisch etwas abseits vom Weltgeschehen ist das Südseejuwel mit weniger als 5.000 Besuchern pro Jahr von Massentourismus weit entfernt. Zudem bewahrte sich Yap weitestgehend seine kulturellen Wurzeln, trotz der früheren Einflüsse einiger Kolonialmächte. Das gilt auch für die Kleidung. In den kleinen Dörfern oder den „Outer Islands“ tragen die Männer „Thuus“ und die Frauen „Lava Lava“, eine Art Wickelrock aus Hibiskusrinde. Und oben rum – nichts. Eine sinnvolle Wahl, bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 27 °C dicht am Äquator. Ein ehemaliger Gouverneur empfahl sogar, das Tragen von Krawatten sei zu verbieten.

Heute geschieht sehr viel für die Erhaltung der überlieferten und noch bestehenden einzigartigen Kultur. „Besonders bemüht sind wir um das Sammeln von historischen Fakten und Bräuchen sowie den einmaligen handwerklichen Fähigkeiten der alten Seefahrernation.“ erklärt Harry vom Büro für „History Preserve Reservation“. Einiges davon ist bei Vorstellungen im Amphietheater des „Ethnic Art Institut“ zu sehen. Frauen in regionaler Tracht präsentieren dort die Herstellung kunstvoller Flechtarbeiten aus Palmenblättern, neben Nachwuchskünstlern die einen Einblick in die Geheimnisse mikronesicher Schnitzkunst gewähren. Dazu demonstrieren junge Männer den aufwändigen Transport von antikem Steingeld, welches auch heute noch immer als Währung für besondere Anlässe genutzt wird. Der Höhepunkt ist „Bamboo Dance“, ein kriegerisch anmutender Tanz mit Bambusstöcken. Solche Szenen sind immer wieder auf Storyboards zu finden, den kostbaren geschnitzten Holztafeln, wie es sie zum Beispiel in der „Yap Art Gallery“ gibt. Sehr spät der Schriftsprache mächtig, wurden einst Geschehnisse so meisterhaft im Holz verewigt.

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