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Aktueller Stand zum Walfang

Walfluke
Fluke eines Buckelwals

In Chile findet vom 23. bis 27. Juni 2008 die Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) statt. Wieder wird über den Bestand des kommerziellen Walfangverbotes abgestimmt.

Auf der Jahrestagung der IWC in 2007 haben die Mitgliedsländer die Aufhebung des seit 1986 gültige Verbot der kommerziellen Jagd abgelehnt. Island und Norwegen erkennen dieses Verbot bis heute nicht an und und gehen mit ihren Walfangflotten weiter auf kommerzielle Jagd. Zusätzlich nutzen Japan und Island ein rechtliches Schlupfloch aus, indem sie ihren Walfang als wissenschaftliche Forschung deklarieren.

Auch dieses Jahr wird wieder über das Verbot abgestimmt.

Walfang durch Norwegen

Die norwegischen Walfänger sind vor allem in europäischen Gewässern unterwegs. Sie bedrohen mit ihrem Walfang die Bestände an Zwergwalen im Nordatlantik. Seit 2006 haben norwegische Behörden eine Fangquote von über 1.000 Walen festgelegt.

Dabei ist selbst die Wirtschaftlichkeit des Walfangs in Frage gestellt. Laut WDCS musste Norwegen im Jahr 2006 sogar den Walfang einstellen, weil der Fang nicht abverkauft werden konnte. Von den über 1.000 genehmigten Abschüssen wurden aufgrund der geringen Nachfrage weniger als 600 Wale tatsächlich gefangen.

Japan: "wissenschaftlicher Walfang"

Für japanische Walfänger wurden im Jahr 2007 Genehmigungen für den "Wissenschaftlichen" Fang von 935 Zwergwalen, 50 Finnwalen und 50 Buckelwalen von den Behörden erteilt. Internationale Proteste haben zumindest dafür gesorgt, dass die Buckelwale verschont wurden - zumindest für die Walsaison 2007.

Japan jagt im Nordatlantik und der Antarktis.

Auch der japanische Walfang arbeitet nicht rentabel. Einem großen Angebot steht eine immer geringere Nachfrage gegenüber.

Die japanische Bevölkerung steht traditionell hinter dem Walfang; einheimische Proteste gibt es kaum. Organisationen wie Greenpeace haben es schwer, sich dort Gehör zu verschaffen. Allerdings sorgt aktuell ein Skandal dafür, dass sich die Stimmung ändert. Die japanischen Walfänger des Schiffes Nisshin Maru sollen 55 Tonnen Walfleisch im Wert von 2 Millionen USD von Bord geschmuggelt und auf eigene Rechnung verkauft haben. Jetzt müssen sich japanische Politiker mit dem Thema Walfang beschäftigen und der Chef des japanischen Greenpeace-Büro durfte sich erstmals im Fernsehen äußern.

Island - Walfang für den Export

Im Jahr 2006 hat Island nach Jahren der Abstinenz seinen Walfängern die kommerzielle Jagd auf 30 Minkwale gestattet. Im im August 2007 wurde dann der Verzicht auf den kommerziellen Walfang angekündigt.

Dies war allerdings nicht auf gesteigertes ökologisches Bewusstsein zurückzuführen, sondern hatte einfach wirtschaftliche Gründe. In der Jagdsaison waren lediglich sieben Minkwale erlegt worden, deren Fleisch zum großen Teil noch unverkauft in den Kühlhäusern liegt. Ende der 1990er Jahre wurde nachgewiesen, dass Walfleisch mit Schwermetallen, dem Umweltgift PCB, dem Insektizit DDT, Dioxinen und mehr verseucht ist. Der Markt für Walfleisch brach daraufhin - selbst im traditionellen Markt für Walfleisch Japan - zusammen.

Da nur 1,1 % der isländischen Haushalte überhaupt Walfleisch konsumieren, hat Island ein großes Interesse, den Fang zu exportieren - vorzugsweise nach Japan.

Auch die Auswirkungen auf die Touristikbranche war für Island nicht zu unterschätzen. Nach der Ankündigung, den Walfang wieder aufzunehmen, gingen die Buchungen von Touristen um 25 % zurück.

Ein aus wirtschaftlichen Gründen verhängter Stopp des Walfangs im Jahr 2007 wurde inzwischen wieder aufgehoben. Im Mai 2008 hat der isländische Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson den Walfängern die Erlaubnis erteilt, 40 Zwegwale zu erlegen.

Aktiv werden

> Fordern Sie Japan auf, den Walfang zu beenden ...>

> Fordern Sie Norwegen auf, den Walfang zu beenden ...>

> Fordern Sie Canon auf, sich gegen Walfang auszusprechen ...>

Weitere Informationen

> Blog des WDCS zur IWC-Tagung 2008 ...>

> Greenpeace-Newsletter vom 16.05.2008 zum japanischen Walfleisch-Skandal ...>

> das Video zum Walfleisch-Skandal in Japan ...>

> Links zum Thema Umweltschutz auf scheckDIVE.de ...>

Quellen: Newsletter WDCS Deutschland, Newsletter Greenpeace, Greenpeace Nachrichten 02.08

 

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