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Mikronesien - ein Reisebericht von der Insel Yap (3)

Autor: Alexander May

Ein Lächeln

Wenn ein Yapese lacht, klingt es oft wie ein verhaltenes Kichern. Die rotschwarz gefärbten Zähne und eine Wölbung der Wange lösen das Rätsel. Yapesen kauen ständig Betelnüsse. Lachten sie mit offenem Mund, würde ihnen die Nuss aus dem Mund fallen. Zuvor mit den Zähnen geöffnet und bestreut mit Korallenkalk, wird sie anschliessend in ein frisches Pfefferblatt gewickelt und gekaut. Das löst ein Gefühl der Wärme plus Entspannung aus, ideale Bedingungen ein Gespräch zu führen.

Es gibt nichts Besseres als das Anbieten einer Betelnuss, um mit einem Yapesen eine Unterhaltung zu beginnen. Sofort weicht die freundliche Scheu einem breiten einladenden Grinsen. Kaut man selber mit, ist man schon beinah ein Mitglied der Familie. Und die sind groß, denn alle sind, so scheint es, miteinander verwandt.

Wer ein solches Netzwerk näher kennenlernen möchte, kann über das Touristen Büro einen „Home Stay“ in einem Dorf der Insel arrangieren, denn viele Familien bieten offenherzig Urlaubern Übernachtungen und einen Einblick in ihren Alltag an. Je nach Wunsch können die Gäste am Tagesablauf der Bewohner teilnehmen. Wer also die Geheimnisse der reizvollen lokalen Küche ergründen oder sich im Fischfang versuchen will, sollte das unbedingt vereinbaren.

Es gilt aber einige Dinge zu beachten: Bevor ein Foto auf dem Chip landet, ist um Erlaubnis zu fragen, da sich Dorfbewohner belästigt fühlen könnten. Ferner gebietet der Brauch dem Fremden einen kleinen grünen Zweig zu tragen, wenn er ein Dorf betritt. Das signalisiert ein respektvolles Auftreten.

Ganz wesentlich ist Folgendes: Bei Frauen muss der seitliche Oberschenkel von der Hüfte bis zum Knie bedeckt werden. Dieser gilt als „verbotener Körperteil“ und hat, anders als in unserem Kulturkreis, eine explitzite sexuelle Bedeutung. Auch beim Baden oder Schnorcheln ist unbedingt darauf Rücksicht zu nehmen. Das Tragen traditioneller Kleidung und ein bloßer Oberkörper entlockt hingegen ein freudig überraschtes Lächeln. Das gilt um so mehr bei einem Ausflug zu den äußeren Inseln Yaps, welche bis zu 800 Meilen entfernt vom Haupteiland in den Weiten des Pazifiks liegen.

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